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FDP-Vorsitzender übt Kritik am Gemeindehaushalt

17. Februar 2019

Parteitag des Ortsverbandes der Roetgener FDP

Vorstand der FDP Roetgen
Franz-Josef Zwingmann, Andreas Henkel und Georg Dittmer (von links) sind der neue Vorstand der FDP vom Ortsverband Roetgen. Foto: Conny Stenzel-Zenner

Roetgen. Die Alten sind die Neuen: Die Mitglieder der FDP wählten auf ihrem Ortsparteitag 2019 einstimmig Dr. Georg Dittmer zu ihrem Vorsitzenden und Franz-Josef Zwingmann zu seinem Stellvertreter.

Damit ist die Konstanz der Personalien des Ortsverbands Roetgen seit mehr als 40 Jahren fortgeschrieben. Neu ist ein zweiter Stellvertreter. Andreas Henkel, der seit 2016 Mitglied der FDP ist, schaffte es sodann mit sieben Ja-Stimmen, einer Nein- sowie einer ungültigen Stimme zum zweiten Vize. Neuer Schatzmeister wurde in Abwesenheit Sebastian Krause, der nach 40 Jahren Hans Peter Breiten ablöst.

Kritik übte Georg Dittmer in seinem Rechenschaftsbericht am Gemeindehaushalt, der für 2019 ein Defizit von rund 619.000 Euro aufweise. „Dabei hatten wir gehofft, dass es in diesem Jahr nach mehrjähriger Anwendung des Haushaltssicherungskonzeptes möglich sein würde, wieder zu einer selbstverantwortlichen Finanzverwaltung zu gelangen.“ Demzufolge sei das Ziel der FDP, die volle Handlungsfähigkeit der Gemeinde wieder herzustellen. „Allerdings nicht zu Lasten von Ortscharakter und Wohnqualität oder mit Schäden im Tourismusbereich“, sagte der Vorsitzende.

Großes Defizit

Franz-Josef Zwingmann konkretisierte den Haushaltsentwurf der Verwaltung, der im März verabschiedet wird. „Der größte Anteil, nämlich 360.000 Euro am Defizit, sind nicht realisierte Einnahmen im Flüchtlingsbereich.“ Grund hierfür war in 2018 die Annahme eines höheren Anteils an Asylbewerbern mit Kostenbeteiligung durch Land und Bund. „Tatsächlich hat Roetgen einen höheren Anteil geduldeter Flüchtlinge, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch beziehen.“ Beim Ortsentwicklungskonzept „haben die Liberalen ihren mäßigenden Einfluss bei der sich ausbreitenden engeren Bebauung und einer teilweise Verstädterung geltend gemacht“, erklärte Physiker Dittmer.

Die FDP wolle keine endlosen Straßen mit Reihenhäusern, mit zu eng stehenden Doppelhäusern und in der Höhe überdimensionierten Bauvorhaben. „Bei Neubaugebieten soll darauf geachtet werden, im Mittel den Zuschnitt für Einzelhausgrundstücke unter 500 Quadratmeter abzuwenden. Es werden 30 Prozent Grünflächen angestrebt“, hieß es weiter im Rechenschaftsbericht. Eine bedeutende Verbesserung der Lebensqualität in Roetgen versprechen sich die Liberalen von der Pflege inner- und überörtlicher Fuß-, Wander- und Radwege.

Radwege in beide Richtungen entlang der Bundesstraße seien notwendig, weil eine Querung der B 258 bei zunehmenden Autoverkehr für Fußgänger und Radfahrer sehr gefährlich sei. In puncto Kultur- und Denkmalpflege sei es für die Liberalen selbstverständlich, sich für historische Bauten und prägende Dorfensembles einzusetzen und diese zu schützen. „Die Förderung des Fremdenverkehrs im Roetgener Raum ist weiterhin fester Bestandteil unserer Politik.

Mit attraktiven Angeboten und einem gepflegten Umfeld in Roetgen steigt auch die Lebensqualität für alle Bürger“, sagte Georg Dittmer. In diesem Zusammenhang wies der Vorsitzende noch einmal darauf hin, dass die Anlage eines verbreiterten Geh- und Radweges an der Westseite der B 258 dringend erforderlich sei.

von Conny Stenzel-Zenner
Aachener Zeitung, 16.02.2019

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